Cannabishaltige Medikamente
Hintergrund
Cannabishaltige Medikamente kommen bei schweren Erkrankungen zum Einsatz, wenn konventionelle Medikamente nicht ausreichend wirksam sind. Bei der ALS kommen cannabishaltige Medikamente zur Behandlung von Spastik, Muskelkrämpfen und Schmerzen in Frage. Die klinische Forschung zu cannabishaltigen Medikamenten steht noch am Anfang. So ist bisher unzureichend bekannt, welche der vielfältigen Cannabisbestandteile bei den unterschiedlichen ALS-Symptomen wirksam sind. Auch die Dosierung und der optimale Zeitpunkt für die Anwendung cannabishaltiger Medikamente sind noch nicht ausreichend geklärt. Klinische Forschung ist notwendig, um die Möglichkeiten cannabishaltiger Medikamente in der ALS-Therapie auszuschöpfen.
Ziel
Menschen mit ALS sollen einen medizinisch-wissenschaftlich begründeten Zugang zu cannabishaltigen Medikamenten erhalten, wenn „konventionelle“ Medikamente bei schwerwiegenden Symptomen nicht wirksam sind. Durch klinische Forschung sollen Handlungsempfehlungen für die gezielte Anwendung von THC-Medikamenten entwickelt werden.
Ergebnisse
In klinischen Studien wird ein Vergleich zwischen cannabishaltigen Medikamenten (zum Beispiel Nabiximols) und konventionellen Medikamenten (zum Beispiel Baclofen) hergestellt. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit cannabishaltiger Medikamente wird ermittelt und in wissenschaftlichen Publikationen der ALS-Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse werden auf internationalen Fachtagungen präsentiert und in die Leitlinien zur Behandlung der ALS aufgenommen. Die klinische Forschung zu cannabishaltigen Medikamenten trägt dazu bei, das therapeutische Spektrum in der Behandlung schwerwiegender ALS-Symptome zu erweitern und die Lebensqualität von Menschen mit ALS zu verbessern.