PFLEGEFACHKRAFT ALS-NURSE
Menschen mit ALS (und ihre Angehörigen) benötigen bei ihrem Besuch in einem ALS-Zentrum eine enge Betreuung und Fürsorge. Durch ihre eingeschränkte Bewegungs- und Kommunikationsfähigkeit ist eine persönliche Hilfe bei der Vorbereitung von Untersuchungen (Entkleiden, Ankleiden, geeignete Lagerung) und die Durchführung von verschiedenen Messungen notwendig (Atemmessungen, Blutuntersuchungen). Diese Tätigkeiten werden von einer „ALS-Nurse“ durchgeführt, einer medizinischen Fachangestellten, die sich auf ALS spezialisiert hat.
Weiterhin befragt die „ALS-Nurse“ Patienten und Angehörige nach den aktuellen Beschwerden und Veränderungen, die seit dem letzten Besuch entstanden sind. Sie bereitet damit das Arztgespräch vor. Auch zwischen den Ambulanzterminen hält die „ALS-Nurse“ den Kontakt zu den Betroffenen und deren Familien: Per Telefon oder Email. Die „ALS-Nurse“ ist eine unmittelbare Unterstützung und Assistenz während des Ambulanzbesuches und zwischen den Terminen. Die Versorgungsqualität wird durch den niedrigschwelligen Kontakt und die unmittelbare Fürsorge erhöht. Die psychosoziale Betreuung der Betroffenen und ihrer Angehörigen so gestärkt. In unserem Gesundheitssystem sind die Aufgaben einer „ALS-Nurse“ nicht abgebildet, sodass die Leistungen einer „ALS-Nurse“ von gesetzlichen und privaten Krankenkassen nicht übernommen werden. An der ALS-Ambulanz der Charité betreuen drei „ALS-Nurses“ 750 Menschen mit ALS.