Programm zur Ursachenforschung
Hintergrund
Grundlagenforschung wird auf molekularer, genetischer und zellulärer Ebene durchgeführt. Die Richtigkeit molekular-genetischer Forschung wird durch Untersuchung von biologischen Proben von ALS-Patienten überprüft. Dabei kommt der Untersuchung von Gewebeproben aus Gehirn und Rückenmark von ALS-Patienten eine hohe Bedeutung zu; diese werden nach dem Versterben von Menschen mit ALS gewonnen. Im ALS-Gewebeprogramm treffen Menschen mit ALS eine bewusste Entscheidung, Gewebe zur Forschung bereitzustellen (postmortale Gewebespende). Durch das Gewebeprogramm werden die notwendigen medizinischen, wissenschaftlichen, sozialen und ethischen Voraussetzungen geschaffen, um postmortale Gewebespenden zu ermöglichen.
Ziel
Menschen mit ALS sollen die Möglichkeit erhalten, eine postmortale Gewebsspende zugunsten der ALS-Forschung zu tätigen. Wichtige Hypothesen der ALS-Forschung, insbesondere die ALS-Proteinopathie, sollen mit den Gewebeproben validiert werden.
Ergebnisse
Mehr als 50 Menschen mit ALS werden für das ALS-Gewebeprogramm pro Jahr gewonnen. Durch eine bereits etablierte Zusammenarbeit zwischen dem ALS-Zentrum und dem Institut der Neuropathologie der Charité kann eine hohe Anzahl und Qualität an Gewebeproben erhoben werden, die im nationalen und internationalen Maßstab bedeutsam sind. Die Gewebeproben unterstützen die wissenschaftlichen Arbeiten des ALS-Fellows der Charité, Christopher Secker, der in Kooperation mit dem Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin tätig ist. Die Gewebsproben werden für wissenschaftliche Fragestellungen innerhalb des deutschen ALS- Forschungsnetzwerkes MND-Net zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht und für die internationale ALS-Forschung bereitgestellt.