Jörg Immendorff ist bildender Künstler. Seit 1996 lehrt er als Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Er ist am 14. Juni 1945 in Bleckede unweit von Lüneburg geboren und lebt in Düsseldorf. Seit 1998 ist Jörg Immendorff an einer Variante der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) erkrankt.
Jörg Immendorff bekennt sich zu den Grundsätzen der neurologischen Medizin: die Entwicklung zukünftiger Therapien erfordert gezielte und nachhaltige For- schung. Professor Immendorff wird die Arbeiten auf dem ALS an der Neuro- logischen Klinik der Charité in Berlin durch die Einrichtung eines Forschungs- stipendiums unterstützen. Das Stipendium trägt den Namen des Künstlers: Jörg – Immendorff – Stipendium zur Erforschung von Ursache und Therapie der ALS. Es wird für ein Forschungsvorhaben zu genetischen Risikofaktoren der ALS gestiftet. Das Stipendium gestattet die Forschungsarbeit eines Arztes und Wissenschaftlers zunächst vom Februar 2004 bis zum Januar 2006.
Die Schaffung des Jörg-Immendorff-Stipendiums ist durch die Dramatik der ALS-Erkrankung und der resultierenden Handlungsnotwendigkeit begründet. Die private Initiative von Professor Jörg Immendorff in Verbindung mit der Berliner Charité trägt zugleich der Fördersituation für die ALS-Forschung in Deutschland Rechnung. Von den Universitätskliniken werden keine Personal- und Forschungs- mittel für die klinische Versorgung von ALS-Patienten und die Entwicklung thera- peutischer Strategien vorgehalten. Fördermittel können durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Form von Sachbeihilfen für die Dauer von 2-3 Jahren auf Antrag gewährt werden. Durch Mittelkürzungen werden gegenwärtig nur 15 bis 20% der DFG-Anträge aller Themenbereiche bewilligt. Eine Priorität für die ALS ist in den Vergabekriterien der DFG nicht vorgesehen.
Das Jörg-Immendorff-Stipendium ist der Anfang einer dringlichen Initiative zur Erforschung von Ursache und Therapie der ALS. Die Vision von Jörg Immendorff beinhaltet eine zukünftige ALS-Stiftung, die eine effektive und planbare Unter- stützung der Therapieforschung ermöglicht.