Ein Teil der ALS-Patienten entscheidet sich für eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) mit mechanischer Ventilation. Die Langzeiterfahrungen dieser Behandlung sind jedoch sehr begrenzt. In einer Studie der amerikanischen Wissenschaftlerin Cazzolli und Mitarbeitern wurde das Ergebnis einer Langzeitbeobachtung über 20 Jahre vorgelegt. Der Untersuchungszeitraum pro Patient betrug 9 bis 155 Monate. Während der Langzeitbeatmung kommt es im Ergebnis dieser Studie bei 15 % der Patienten zu zusätzlichen Symptomen (Augenbewegungsstörungen), die sonst im natürlichen Verlauf der ALS nicht zu erwarten sind. 37 % der Patienten haben sich im Verlauf der Langzeitbeatmung für einen Abbruch der Beatmungstherapie entschieden. Damit wird die Bedeutung palliativmedizinischer Konzepte einschließlich der Therapiebegrenzung und des Behandlungsabbruchs auch bei Beatmungspatienten deutlich.