Am Rande der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Mannheim fand am 20.09.2006 ein Prüfarzttreffen in Vorbereitung auf die Pioglitazone-Studie statt. Das Vorhaben wurde von Prof. Dr. Albert Ludolph am Universitätsklinikum Ulm in Verbindung mit dem forschenden Arzneimittelunternehmen Tekada initiiert. Das Projekt geht auf positive Ergebnisse in einer kleinen tierexperimentellen Studie zurück, das eine geringe Lebenszeitverlängerung im ALS-Mausmodell durch Pioglitazone zeigen konnte. Das Medikament Pioglitazone ist ein modernes Medikament gegen den Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), das möglicherweise über schützende Eigenschaften der Nervenfunktion verfügt (Neuroprotektion). Bisher ist unbekannt, ob Pioglitazone therapeutische Effekte bei der ALS aufweist. Diese Frage soll in einer placebokontrollierten Arzneimittelstudie im Zeitraum 2007 bis 2009 geprüft werden. Der genaue Studienbeginn wird Ende 2006 oder Anfang 2007 mitgeteilt. Geplant ist die Teilnahme von mehreren ALS-Zentren in Deutschland und europäischen Partnerländern. Vor Abschluss einer Verträglichkeits- und Sicherheitsstudie ist von einer Selbstmedikation mit Pioglitazone dringend abzuraten.