Seit Ende Februar 2011 haben wir an der Charité die Anakinra-Studie begonnen. Die ersten Patienten haben ihre tägliche Injektionsbehandlung mit dem Medikament bekommen. Die logistischen Abläufe mit einer Schulungs- und Probeinjektion in der Ambulanz und einer Versendung der Medikation mit einer Logistik-Apotheke sind gut angelaufen. Ein Patient klagte bisher über eine lokale Reizreaktion der Haut im Bereich der Injektionsstellen. Diese unerwünschte Arzneimittelwirkung ist für diese Medikament bei bis zu 50 Prozent der Patienten zu Beginn der Injektionsbehandlung bekannt und im weiteren Therapieverlauf rückläufig. Auch im Fall unseres Studienpatienten war die Hautreaktion nach einer Kühlungsbehandlung und Applikation einer antiallergischen Salbe nach wenigen Tagen rückläufig. Allen studienteilnehmenden Patienten wird die Möglichkeit gegeben, über das geschützte Internetportal www.ALShome.de die potenziellen Nebenwirkungen von Anakinra in einer täglichen bis wöchentlichen Webvisite zu beschreiben, sodass eine intensivere Überwachung durch den Studienarzt möglich ist. Sonstige unerwünschte Effekte sind bisher nicht aufgetreten. Insgesamt werden 20 ALS-Patienten mit einer Verlaufsform der Progressiven Muskelatrophie (PMA) an der Studie ANA-ALS01 teilnehmen.