Schmerzen bei der ALS sind ein bisher unterschätztes Thema. Der Untergang der Nervenzellen an sich ist nicht mit Schmerzen verbunden. In der Folge der Nervenzell-Degeneration entstehen Lähmungen oder eine Spastik: beide Symptome der ALS können zu Schmerzen führen. Schmerzen sind daher Folgesymptome der ALS zu verstehen und sollten intensiv behandelt werden.
Tatsächlich ist der ALS-bedingte Schmerz ein recht häufiges und bisher unzureichend beschrieben Phänomen. Eine Neurologin am Universitätsklinikum Magdeburg (Dr. Susanne Abdulla) arbeitet schwerpunktmäßig an diesem Thema. Sie führt eine Studie durch, an der wir an der Charité zusammen mit dem Ambulanzpartner-Versorgungsnetzwerk ebenfalls teilnehmen.
Die Schmerzen bei der ALS entstehen zumeist durch Veränderungen in der Muskulatur selbst durch Verkürzung der Sehnen und Gelenkkapseln sowie durch Gelenkveränderungen (Arthrose). Daher sollte (neben den Schmerzmedikamenten) auch die Mobilisierung der Gelenke (zum Beispiel durch einen Bewegungstrainer am Wochenende und tägliche Physiotherapie unter der Woche) beachtet und intensiviert werden.