Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine Forschungsförderung für ein Projekt zur technischen Pflegeunterstützung von Menschen mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) vergeben. Geplant ist eine Förderungsdauer von drei Jahren für das Projekt ROBINA.
Die ALS-Ambulanz der Charité erforscht zusammen mit Ambulanzpartner (https://www.ambulanzpartner.de) sowie verschiedenen Partnern aus der Industrie und der Hilfsmittelversorgung den Einsatz eines Robotik-Arms, um Patienten zu mehr Eigenständigkeit im täglichen Leben zu verhelfen. Patienten mit ALS leiden im Verlauf der Krankheit unter fortschreitenden Lähmungen. Durch diesen progredienten Krankheitsverlauf sind Betroffene zunehmend auf Hilfsmittel und Pflegepersonal angewiesen, die ihnen die Aktivitäten des täglichen Alltags erleichtern sollen. Unterstützend eingesetzt werden soll der Robotik-Arm unter anderem beim Hantieren mit Gegenständen sowie für das Lagern und Bewegen des gelähmten Körpers. Dadurch soll neben einer Autonomieerhaltung des Patienten auch eine Entlastung des Pflegepersonals erreicht werden. Für Pflegebedürftige soll so die Frustration gesenkt werden, sich nicht selbst helfen zu können. Des Weiteren wird eine Ressourcen- und Zeitersparnis für die Pflegenden erzielt. Ziel ist es das ROBINA-System mithilfe von multimodalen Bedienmöglichkeiten, z.B. sprach-, gesten-, touchbasiert, schon mit ersten Einschränkungen, bis hin zu schweren Lähmungen sowie bei einem Verlust von Sprache nutzbar zu machen. Die Unterstützung, Substitution und Stärkung von Pflege durch Robotik wird im gesamten Pflegeverlauf – von der Intensiv- bis zur Palliativpflege – entwickelt, demonstriert und evaluiert.
Am 29. November 2017 wurde den Entwicklern des Robotik-Arms, dem Team der FRANKA EMIKA GmbH, der Deutsche Zunkunftspreis durch Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier verliehen. Das Team erhielt den mit 250.000 Euro dotierten Preis für Technik und Innovation für seine Arbeit zum Thema „Mittelpunkt Mensch – Roboterassistenten für eine leichtere Zukunft“. FRANKE EMIKA ist Entwicklungspartner des Forschungsprojektes ROBINA.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter: