Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Düsseldorf wurden am 24.09.2015 zwei wichtige Preise für Wissenschaftler an der Universität Ulm verliehen, die sich um die Erforschung der ALS-Erkrankung verdient gemacht haben.
Die Wilhlem-Erb-Gedenkmünze wurde an Prof. Dr. Albert Ludolph für sein jahrzehntelanges Engagement für die ALS-Forschung verliehen. Die Wilhelm-Erb-Gedenkmünze gehört zu den höchsten Auszeichungen der neurologischen Fachgesellschaft, die bereits seit dem Jahr 1913 im Abstand von 2 Jahren an einen hervorragenden Wissenschaftler (m/w) verliehen wird. Der Preisträger wurde vom Vorstand der DGN sowie der Gesamtheit aller Lehrstuhlinhaber für Neurologie an deutschen Universitätskliniken ausgewählt. Damit wird jetzt in der Öffentlichkeit gewürdigt, dass Albert Ludolph zu den wichtigsten Neurologen in Deutschland gehört.
Der Heinrich-Pette-Preis wird an Wissenschaftler der Deutschen Neurologie verliehen, die sich mit grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten um die Aufklärung von neurologischen Erkrankungen verdient gemacht haben. Der Preisträger (m/w) wird durch ein internationales renommiertes Kuratorium identifiziert. Der Heinrich-Pette-Preis 2015 wurde an Prof. Dr. Jochen Weißhaupt für seine genetischen Forschungen zur Ursache der ALS verliehen. Im Jahr 2014 gelang ihm mit seiner Arbeitsgruppe am Universitätsklinikum Ulm die Identifizierung des TBK1-Gens, das eines von mehreren Ursachengenen der ALS darstellt. Dieser Gennachweis ist ein wichtiger Schritt zur Aufklärung der Ursache und Krankheitsmechanismen bei der ALS.
Die Würdigungen für Prof. Dr. Albert Ludolph und Prof. Dr. Jochen Weißhaupt freuen das Team unserer ALS-Ambulanz besonders, da bereits seit 1993 eine enge Zusammenarbeit zwischen der Ulmer und Berliner Arbeitsgruppe besteht.