Auf der Grundlage tierexperimenteller Untersuchungen wurde in einer US- amerikanischen Arbeitsgruppe ein positiver Effekt des Antibiotikums Ceftriaxon berichtet. Im Ergebnis der tierexperimentellen Studie wurde eine klinische Prüfung mit Ceftriaxon bei ALS-Patienten in zahlreichen ALS-Zentren in den USA vorbereitet. Die Studie sollte von der amerikanischen Gesundheitsbehörde NIH finanziell mit 20 Millionen Dollar unterstützt werden. Die tierexperimentellen Daten der Arbeitsgruppe von Prof. Rothstein in Baltimore konnten durch andere wissenschaftliche Einrichtungen nicht reproduziert werden. Aufgrund einer anhaltenden Kontroverse zur Qualität und Richtigkeit der Ceftriaxon-Daten wurde die klinische ALS-Therapiestudie mit Ceftriaxon zunächst zurückgestellt.