Auf dem internationalen ALS-Kongress in Melbourne/Australien im November 2002 wurden erstmalig Daten zum Einsatz von Kreatinphosphat bei ALS-Patienten veröffentlicht. Die Ergebnisse gehen auf eine placebo-kontrollierte Studie von Kreatin in Verbindung mit Riluzol zurück. Die Arbeitsgruppe um den Neurologen van den Berg an der Universität Utrecht, Niederlande, konnte keinen statistisch signifikanten Effekt von Kreatin auf das Überleben von ALS-Patienten feststellen. Die Behandlungsdosis betrug 10 g/Tag, so dass die in Deutschland praktizierte Medikation mit 2-5 g/Tag wahrscheinlich ohne klinischen Effekt bleibt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im April 2003 in der Zeitschrift ANNALS OF NEUROLOGY publiziert (Groeneveld GJ et al. Ann Neurol 2003;53:437-445). In Schlussfolgerung dieser Studienergebnisse ist die Behandlung mit dieser Substanz bei der ALS nicht gesichert und wahrscheinlich unwirksam.