Mitte September 2013 wurde eine wichtige strategische Partnerschaft zwischen der Evotec AG in Deutschland und dem Harvard Stemcell Institute (HSCI) in den USA beschlossen und veröffentlicht. Das gemeinsame Programm zwischen Evotec und HSCI trägt den Titel „Cure MN“ (übersetzt: „Heilung von Motoneuronen“). Evotec ist ein deutsches börsendotiertes pharmazeutisches Unternehmen, das Testsysteme und Wirkstoffe identifiziert, die für Medikamentenhersteller genutzt werden. Medikamente werden durch einen hochkomplexen Auswahlprozess von mehreren tausenden „Kandidatensubstanzen“ entwickelt, die sich in verschiedenen Testsituationen für eine bestimmte Krankheit als wirksam erweisen. Der Auswahlprozess verläuft über die Molekül-, Zell- und Gewebsebene bis zum Tierexperiment und zu klinischen Studien. Der Selektionsprozess umfasst zwischen 5 und 10 Jahren. Evotec arbeitet auf der Molekül- bis Gewebsebene. Die strategische Partnerschaft mit HSCI besteht darin, Motoneuronen als Testsystem zu benutzen, die aus Stammzellen von ALS-Patienten gewonnen wurden. Dieser experimentelle Ansatz ist eine realistische Nutzung von Stammzellen, die im „Reagenzglas“ kultiviert werden, sodass tausende von Medikamenten an diesen Zellen untersucht werden können. Dabei wird die Frage geklärt, ob bestimmte Medikamente (Substanzen) einen positiven Einfluss auf das Überleben von ALS-betroffenen Motoneuronen haben. Damit werden Stammzellen als Testsystem genutzt, und unterscheidet sich von den bisherigen umstrittenen bis unseriösen Stammzellinjektionen. Die von Evotec und HSCI Strategie ist als zukunftsorientiert und positiv zu bewerten.