Das Ziel der Methoden-Studie bestand in der Identifizierung und Entwicklung von klinischen, elektrophysiologischen, biochemischen oder kernspintomographischen Biomarkern der ALS. Biomarker dienen der frühzeitigen und objektiven Messung des Krankheitsverlaufes und möglicher therapeutischer Effekte von zukünftigen ALS-Medikamenten.
In gegenwärtigen klinischen Studien ist die Ermittlung der motorischen Fähigkeiten, die Messung der Atemkapazität, des Gewichtes und anderer Funktionsparameter sowie das Überleben der behandelten ALS-Patienten das Wirksamkeitskriterium neuer Medikamente. Diese Parameter werden auch in der Zukunft für die Zulassung neuer Medikamente von entscheidender Bedeutung sein.
Studienteilnehmer der „ALS-MethoS“ haben wiederholte Laboruntersuchungen erhalten, deren Ergebnisse in eine Biobank eingebracht und zusammen mit den Proben aller anderen Studienteilnehmer systematisch untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt waren elektrophysiologische Untersuchungen. Dabei wurde die ALS-bedingte Veränderung in der Muskulatur untersucht und objektiviert. Bei der ALS kommt es aufgrund der Nervenzelldegeneration zu einer verminderten Anzahl von Muskelzellen, die durch eine motorische Nervenzelle gesteuert werden können. Die Verkleinerung der motorischen Einheiten wurde objektivierbar dargestellt und im Rahmen der ALS-MethoS etabliert (MUNE, MUNIX-Methode).
Patienten mit ALS wurden eingeladen, an ALS-MethoS teilzunehmen. Die Teilnahme war unter den folgenden Voraussetzungen möglich:
Diagnose einer ALS
Maximale Krankheitsdauer von 24 Monaten (Zeitraum vom Beginn erster Lähmungserscheinungen bis zum Monat des Studienbeginns)
Vitalkapazität von mindestens 50 %
Kein Nikotingebrauch (nur Nichtraucher)
An der ALS-Ambulanz der Charité sowie weiteren Studienzentren in Deutschland (Ulm, Hannover, Jena) haben Patientinnen und Patienten mit ALS zur Durchführung der Studie beigetragen. Allen Beteiligten der Studie (Patienten, Angehörige, Mitarbeiter der ALS-Ambulanzen, Studienorganisation) gilt unser Dank und Respekt bei der Realisierung dieses wissenschaftlichen Projektes.
Author: Thomas Meyer