Christian Bär, ALS-Betroffener, Blogger und Publikumspreisträger des Grimme Online Awards, unterstützt mit einer Spende von 10.000 € die ALS-Grundlagenforschung an der Charité. Die von ihm getätigte Spende soll für ein Forschungsprojekt eingesetzt werden, in dem die grundsätzlichen Mechanismen der Neurodegeneration bei der ALS erforscht werden. Bei der ALS kommt es zu einer übermäßigen Ablagerung des Eiweißes TDP-43 im Zellkörper motorischer Nervenzellen und einer nachfolgenden Schädigung des motorischen Nervensystems. Die genauen Gründe für die Ablagerung von TDP-43 sind noch nicht bekannt, obwohl mehr als 90 % aller Menschen mit ALS eine Ablagerung von TDP-43 aufweisen. Damit gilt TDP-43 als „Schlüssel“ für das Verständnis der Neurodegeneration, dem Abbau von Nervengewebe, bei der ALS. Zukünftige Therapiestrategien werden darauf abzielen, die pathologische Anreicherung von TDP-43 zu verhindern oder bereits bestehende Proteinablagerungen wieder abzubauen. Dieser Weg der Therapieforschung ist vielversprechend, aber zugleich langwierig, komplex und kostenintensiv. Christian Bär hat mit seiner Spende einen wichtigen Beitrag geleistet, diese dringende Forschung zu unterstützen. Die ALS-Forschungsgruppe, aber auch das gesamte ALS-Team an der Charité Forschungsteam an der Charité, dankt Christian Bär für seine konkrete Förderung und sein öffentliches Engagement für die ALS-Therapieforschung.
Über Christian Bär:
Christian Bär (*1978) ist mit 38 Jahren an ALS erkrankt. Mit seinem Blog „#ALS und andere Ansichtssachen“ und seine Webseite madebyeyes.de ist in die Öffentlichkeit getreten, um Ansichten in sein Leben mit der ALS zu teilen und damit die öffentliche Wahrnehmung der ALS zu erhöhen und zu „modernisieren“ („Außer Muskeln fehlt mir nix“) sowie auf Defizite und Herausforderungen im Zusammenhang mit der ALS hinzuweisen. Für seinen Blog wurde Christian Bär im Jahr 2019 mit dem Publikumspreis (2. Platz) des Grimme Online Awards ausgezeichnet (https://youtu.be/MvASrWLgadg).
Christian Bär über Christian Bär: „Saarländer, pflegeleichter Lausbub, angemessener schulischer Ehrgeiz, Fachabitur Wirtschaft, Wehrdienst, Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration, Studium Digitale Medien mit Abschluss Diplominformatiker FH, Systemmanager, Teamleiter, Fachbereichsleiter Customer Services, Leichtathlet, Trainer, Squash, Segeln, Wandern, Outdoor, Hundebesitzer, Heimwerker, Bausparer, Hausrenovierer, Nachzweibierdiscofoxtänzer, Musikliebhaber, Pfeife, Ehemann, Papa, ein glücklicher Kerl, Diagnose ALS mit 38 Jahren, Pflegegrad, Schwerbehinderung, Rollstuhl, Hausumbau, Sprachcomputer, Atemmaske, Intensivpflege, Persönliches Budget, Arbeitgeber für meine Pflegekräfte, Kämpfen, Lachen, Leben.“ (https://www.madebyeyes.de)
Webseite & Blog „Christian Bär, #ALS und andere Ansichtssachen“: https://www.madebyeyes.de
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Über das Forschungsprojekt:
Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit dem Institut für Neuropathologie der Charité durchgeführt. In dem Projekt werden Gewebsproben aus dem Gehirn und Rückenmark von verstorbenen Menschen mit ALS wissenschaftlich analysiert. Durch immunhistochemische und molekularbiologische Verfahren wird auf mikroskopischer Ebene untersucht, in welchem Ausmaß und in welcher zellulärer und molekularer Lokalisation TDP-43 im Nervensystem bei der ALS nachweisbar ist. Diese Forschung ist von entscheidender Bedeutung, um theoretische Erkenntnisse und Hypothesen zu TDP-43, die im „Reagenzglas“ gewonnen wurden, am realen Gewebe zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht und für die internationale ALS-Forschung bereitgestellt.
Über TDP-43: ALS-Patienten weisen als pathologisches Merkmal Eiweißablagerungen in motorischen Nervenzellen auf. Daher wird die ALS auch als Proteinablagerungserkrankung („Proteinopathie“) betrachtet. Im Jahr 2006 wurde entdeckt, dass bei über 90 % aller ALS-Patienten das Eiweiß TDP-43 in Proteinablagerungen innerhalb motorischer Nervenzellen nachweisbar ist. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Ablagerungen von TDP-43 zur Schädigung der motorischen Nervenzelle beitragen. Therapiestrategien der Zukunft zielen darauf ab, die Ablagerung von TDP-43 und anderen Proteinen zu verhindern oder zu reduzieren.
Über Neurodegeneration: Die ALS ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch schädliche Ablagerung von Eiweißen in den motorischen Nervenzellen gekennzeichnet ist. Von Bedeutung ist, dass auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen (wie die Alzheimer- und Parkinsonerkrankung) sich Eiweißablagerungen nachweisen lassen. Allen neurodegenerativen Erkrankungen ist gemeinsam, dass es sich um „Proteinopathien“ handelt – allerdings unterscheiden sich die Erkrankungen in der Lokalisation und Zusammensetzung der Eiweißablagerungen. Christian Bär ist diese Gemeinsamkeit der ALS mit anderen Neurodegenerative Erkrankungen einschließlich der Alzheimer- und Parkinson-Erkrankung eine gesonderte Motivation seiner Unterstützung: möglicherweise kann die Forschung zur Neurodegeneration bei der ALS auch einen Beitrag zum generellen Verständnis der Neurodegeneration, einer der größten medizinischen Herausforderungen unserer Gesellschaft, beitragen.Christian Bär, ALS-Betroffener, Blogger und Grimme Online Award-Träger, unterstützt mit einer Spende von 10.000 € die ALS-Grundlagenforschung an der Charité. Die von ihm getätigte Spende soll für ein Forschungsprojekt eingesetzt werden, in dem die grundsätzlichen Mechanismen der Neurodegeneration bei der ALS erforscht werden. Bei der ALS kommt es zu einer übermäßigen Ablagerung des Eiweißes TDP-43 im Zellkörper motorischer Nervenzellen und einer nachfolgenden Schädigung des motorischen Nervensystems. Die genauen Gründe für die Ablagerung von TDP-43 sind noch nicht bekannt, obwohl mehr als 90 % aller Menschen mit ALS eine Ablagerung von TDP-43 aufweisen. Damit gilt TDP-43 als „Schlüssel“ für das Verständnis der Neurodegeneration, dem Abbau von Nervengewebe, bei der ALS. Zukünftige Therapiestrategien werden darauf abzielen, die pathologische Anreicherung von TDP-43 zu verhindern oder bereits bestehende Proteinablagerungen wieder abzubauen. Dieser Weg der Therapieforschung ist vielversprechend, aber zugleich langwierig, komplex und kostenintensiv. Christian Bär hat mit seiner Spende einen wichtigen Beitrag geleistet, diese dringende Forschung zu unterstützen. Die ALS-Forschungsgruppe, aber auch das gesamte ALS-Team an der Charité Forschungsteam an der Charité, dankt Christian Bär für seine konkrete Förderung und sein öffentliches Engagement für die ALS-Therapieforschung.