Die HIMALAYA-Studie war eine Studie der Phase 2 mit dem RIPK1-Hemmer SAR443820,
die der Ermittlung der Verträglichkeit des Medikamentes diente. Zusätzlich wurden auch
Wirksamkeitskriterien systematisch erfasst. Neben der ALS-Funktionsskala (und anderen
klinischen Kriterien) wurde auch das Ansprechen des Biomarkers Neurofilament light chain
(NfL) analysiert. Die Studie wurde in placebo-kontrollierter Weise durchgeführt. Innerhalb der
weltweiten Studie, an der auch die ALS-Ambulanz der Charité teilgenommen hat, wurden
über 300 ALS-Patienten behandelt. Nach einer Pressemitteilung des Hersteller Denali hat
die hat die Studie in den Wirksamkeitskriterien keinen Unterschied im Vergleich zu Placebo
erreicht. Detaillierte Studienergebnisse wurden in der Einreichung nicht bekannt gegeben,
aber der Mitentwickler Sanofi plant weitere Analysen zu Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten,
die auf einer wissenschaftlichen Konferenz präsentiert werden sollen.
Über das Medikament SAR443820
Entzündliche Prozesse haben bei der Degeneration motorischer Nervenzellen im Verlauf der
ALS eine große Bedeutung. Unter „Entzündung“ ist im Zusammenhang mit der ALS die
Aktivierung von körpereigenen Abwehrmechanismen zu verstehen, die zu einer Schädigung
von Nervenzellen führen können. Dabei ist RIPK1 ein wichtiges Signalprotein und ein
Regulator von Entzündungen und Zelltod. Eine erhöhte RIPK1-Aktivität im Gehirn treibt die
genannten Entzündungsprozesse an und wird mit verschiedenen neurologischen
Erkrankungen einschließlich der ALS in Verbindung gebracht. Es hat sich gezeigt, dass die
Hemmung von RIPK1 das Fortschreiten der Krankheit in präklinischen Modellen der ALS
abschwächt. Das Medikament SAR443820 wurde zur Hemmung von RIPK1 entwickelt und
bei der ALS untersucht.
Autor: Prof. Dr. Thomas Meyer